Ex-Gerolsteiner-Profi dominiert
Die 2. Auflage das Supergiro Dolomiti in Lienz in Osttirol hatte am Wochenende einiges zu bieten. Neben den 232 beinharten Kilometer durch Osttirol, Kärnten und das italienische Friaul zeigte sich auch das Wetter gnadenlos. Heftige Regenschauer verwandelten die Veranstaltung ab Mitte des Rennens in eine echte Herausforderung für Mensch und Material. Einer ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken: Bernhard Kohl.
Der Ex-Profi vom Team Gerolsteiner und Ex-Dopingsünder im Zuge der Wiener Humanplasma-Affäre aus den Jahren 2008 und 2009 zeigte eine starke Vorstellung. Bereits am Lanzenpass lieferte er sich ein heißes Duell mit dem zweifachen Sieger des Ötztaler Radmarathons, Stefan Kirchmair. Am Ende schüttelte Kohl seinen Begleiter ab und siegte mit fast 13 Minuten Vorsprung. Kirchmair musste kurz vorm Ziel auch Daniel Rubisoier ziehen lassen und kam als Dritter an.
Manch ein Jedermannfahrer bekam das gar nicht mehr mit. Viele flüchteten bei Starkregen in die nächste Wirtschaft oder wurden vom Veranstalter per Bustransfer nach Lienz gebracht. Die härtesten 285 Starter kämpften sich dennoch durch Regen, Wind und Kälte über mehr als 5234 Höhenmeter durch das Lesachtal bis auf den Kartitscher Sattel und von dort im Sturzflug der Osttiroler Hauptstadt entgegen.
Auf der Kurzdistanz, der Klassischen Dolomiten Radrundfahrt, die ihre bereits 28. Auflage erlebte, dominierten die Einheimischen Fahrer – Thomas Blassnig siegte im Alleingang, fast 6 Minuten vor seinen Landsleuten Helmut Jost und Felix Gall. Großes Lob aller Teilnehmer erntete OK-Chef Franz Theuerl für die erstmals komplett gesperrte Streckenführung und das vorbildliche Krisenmanagement, wodurch alle Teilnehmer gut zurück nach Lienz gebracht werden konnten. Die zahlreichen Stürze verliefen zumeist ohne gröbere Verletzungen.