Beraldo stellt wieder den Sieger
Der Italiener Enrico Zen (Team Beraldo-Green Paper) und die Schweizerin Orenos Laila haben den Ötztaler Radmarathon 2015 gewonnen. Während bei den Herren das komplette Podium in italienische Hand war, glänzten hinter Laila zwei Österreicherinnen.
Scheinbar unbeeindruckt vom Dopingfall seines Teamkollegen Roberto Cunico hat der Italiener Enrico Zen am Sonntag den Ötztaler Radmarathon 2015 für sich entschieden. In 7:02:05 Stunden setzte er dazu eine Top-Zeit. Mit Stefano Cecchini (7:03:42h) und Christian Barchi (7:05:15h) auf den Plätzen zwei und drei dominierten die Italiener die 238 Kilometer lange und mit 5500 Höhenmetern gespickte Strecke durch die österreichischen Alpen. Bei den Frauen siegte die Schweizerin Orenos Laila mit der Rekord-Zeit von 7:46:50 Stunden vor zwei Österreicherinnen. Naja Prieling (8:02:55h) und Daniela Pintarelli (8:09:23h) fuhren sich mit einer beherzten Leistung aufs Podium.
RennRad-Autor auf Rang 36
Unterdessen zeigte auch RennRad-Autor Jonas Leefmann eine starke Leistung. Der als exzellenter Bergfahrer bekannte Würzburger erreichte nach 7:33:14h auf Gesamtplatz 36 das Ziel in Sölden. Er belegte damit den 23. Platz in seiner Altersklasse.
Selten zuvor in der Geschichte des Ötztaler Radmarathons war die Wetterprognose für den gesamten Tag so perfekt gewesen wie bei der 35. Austragung des Alpenklassikers. Um 6.45 Uhr gingen in Sölden 4298 Fahrer und Fahrerinnen an den Start. Wie in den vergangenen Jahren dominieren drei Nationen das Feld. Insgesamt wurden 2015 an deutsche Teilnehmer 2354 Startplätze vergeben, an Österreich 919 und an Italien 699.
Die besten über die vier Pässe
Das Rennen heute ist für einen Ötztaler ungewöhnlich verlaufen. Sehr schnell haben sich einige der Favoriten ganz vorne gezeigt. Am Kühtai war der Italiener Paolo di Leonardo mit einer Zwischenzeit von 1:31,49 der Schnellste. Bei den Damen führte die Schweizerin Laila Orenos (Kühtai: 1:42,24). Auch bei der Durchfahrt von Innsbruck lagen diese beiden mit ihren Zeiten ganz vorne.
Am Brenner kamen gegen 10 Uhr fünf Herren fast gleichzeitig zur Zwischenzeit. Paolo di Leonardo, Werner Weiss und Christian Barchi (alle ITA) gaben hier noch das Tempo an, nachdem alle Fahrer von Innsbruck bis zum Brenner mit starkem Gegenwind gekämpft haben. Ab dem Brenner war es dann eigentlich eine Sache des Christian Barchi, der heuer schon den Highlander in Vorarlberg gewonnen hat. Er sah am Jaufenpass schon wie der Sieger aus. Aber Barchi hatte sich am Timmelsjoch etwas verschätzt. Ihm ging in den letzten Kehren hinauf zum Timmelsjoch die Luft aus und er musste den Italiener Enrico Zen und den Italiener Stefano Cecchini ziehen lassen. Zen gewann den 35. Ötztaler in einer Zeit von 7:02:05 Stunden – gefolgt von Cecchini und Christian Barchi. Bester deutscher Fahrer wurde der Trostberger Johannes Berndl (6.), bester Österreicher wurde der Tiroler Daniel Rubisoier auf Platz 7.