Die Berge der Tour de France: Andorra Arcalis
Ordino, Pyrenäen
Die Tour de France wird im Hochgebirge entschieden. Einige Berge und Pässe haben sich im Laufe der Jahre einen geradezu mythischen Ruf erworben. Die vier „heiligen Berge“ der Tour de France sind der Col du Tourmalet, der Col du Galibier, der Mont Ventoux und der Anstieg nach L’Alpe d’Huez. Doch die Tour hat noch viel mehr Anstiege zu bieten, weniger bekannte.
Hier legte Jan Urllrich am 15. Juli 1997 den Grundstein zu seinem Tour-de-France- Sieg. Zuvor kannten nur Insider die andorranische Skistation. Ullrich übernahm dort oben das Gelbe Trikot der Tour. Seitdem hat sich der Name Ordino-Arcalis vielen Radsportfans eingeprägt.
Ordino-Arcalis ist eine Wintersport-Station in den Pyrenäen. Gemeinsam mit Pal- Arinsal bildet es das Wintersport-Gebiet Vallnord. Da Andorra aus Marketinggründen große Radrundfahrten finanziell gerne mal unterstützt und Ordino-Arcalis ein begehrtes Ziel ist, kam es in den letzten Jahren immer mal wieder vor, dass die Tour de France, die Vuelta a España und auch die Volta a Catalunya dort eine Etappe ausklingen ließen. Der Pass führt auf 2225 Meter.
Die obere Skistation von Ordino-Arcalis ist eigentlich nicht der Endpunkt der Straße. Sie führt als gut ausgebaute Piste noch höher in Richtung Frankreich und endet kurz vor der Grenze vor einem Tunnel. Früher existierten Pläne, die Straße auszubauen und so eine für Autofahrer taugliche Verbindung von Vicdessos in der Ariège an dem Stausee Étang de Soulcem vorbei nach Andorra zu schaffen. Diese Pläne wurden aber von den französischen Behörden aus Naturschutz-Gründen verworfen. Bis zum Stausee schafft man es aber mit dem Rennrad von Vicdessos aus, die Straße wurde 2006 asphaltiert. Der Anstieg selbst, der in Andorra la Vella beginnt, ist sehr lang, fast 26 Kilometer, aber mit 1200 Höhenmeter nicht zu steil.