Bernd Hornetz hat 2016 den Ötztaler Radmarathon gewonnen und zählt zur internationalen Spitze der Jedermann-Klasse. Für RennRad berichtet er immer wieder von seinem Training, von seinen Rennen - von seinen Erfolgen und wie sie entstehen. Auf Strava sind die aktuellen Leistungsdaten des Radmarathon-Spezialistenzu sehen. Hornetz' Trainingsauftakt ist geschafft. Der Trainingspartner: der legendäre Mont Ventoux. Der Plan: eine "Grundlagenwoche". Hier erklärt er, was hinter dem Trainingsblock im Süden steckt.
"Vom 28. Oktober bis 4. November bin ich dort unten acht Tage lang gefahren. Wie immer könnt Ihr mein Training genau nachverfolgen: ich habe alle Einheiten inklusive der Leistungsdaten auf Strava veröffentlicht. Insgesamt waren es 1.160 Kilometer und gut 23.000 Höhenmeter. Für mich war es der Auftakt zum Grundlagentraining nach der Trainingspause.
Die Tageshöchsttemperaturen lagen zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Also durchaus angenehm - keine Hitze, aber auch keine Kälte. Immer Sonne, kein Regen. Aber anfangs bließ zwei Tage lang der Mistral. Das erschwert das Training, das hier ja schon durch die Höhenmeter hart genug ist. Bei diesen Bedingungen fährt man dann von Bedoin maximal die 1.100 Höhenmeter bis zum Chalet Reynard. Ansonsten empfahl es sich, das Gipfelerlebnis zwischen 11 und 15 Uhr einzurichten, denn dann lagen die Temperaturen der Überfahrten zwischen 5 und 12 Grad. Neben den Bergfahrten gab es für mich eine Tempoeinheit an Tag 6: 20 Kilometer in knapp 40 MInuten bei einer Leistung von 280 Watt. Hier ging es aber nicht nur um die Werte, sondern auch um die atemberaubende Fahrt durch die spektakuläre Gorges de la Nesque.
Sechs Mal am Gipfel
An vier Tagen war ich ganz oben, davon an zwei Tagen je zweimal. Insgesamt bin ich also sechs Mal über den Gipfel gefahren - zweimal von Malaucene und einmal von Sault, sowie dreimal den Klassiker von Bedoin. Von dort gelang mir mein schnellster Aufstieg in 1:22 Stunden - mit durchschnittlich 281 Watt. Die ersten fünf flacheren Kilometer bis Esteve habe ich mich mit wechselnden Intensitäten eingefahren, von da an furh ich dann recht konstant mit um die 290 Watt. Eine neue Bestzeit habe ich aber verfehlt: die steht seit 2012, als ich beim Rennen "Grimpée Ventoux" in 1:09 Stunden auf dem 2. Platz landete. Und das nur einen Tag nach einem Solosieg beim Granfondo mit 170 Kilometern und 3.500 Höhenmetern - mitten im damaligen Trainingslager. Der Ventoux ist für mich also weiterhin ein Berg, den ich noch nie fokussiert, mit besten Beinen gefahren bin - eine echte Bestzeit von dort gibt es von mir noch nicht."
Hier gibt es den Bericht zu seiner Siegfahrt beim legendären Ötztaler Radmarathon: http://www.radsport-rennrad.de/race/jedermann/rennen-seines-lebens-bernd...